Geschichte



Eisdorf (slov. Zakovce, ung. Izsákfalva, in alten Chroniken Villa Isacii), liegt etwa 8 km von Kesmark entfernt. Seine Gründung als deutsche Siedlung weist in die erste Zeit der deutschen Besiedlung des slowakischen Raumes überhaupt zurück. Als unter Géza II. (1142-1161) niederländisch-westdeutsche Kolonisten in diesem Gebiet sesshaft wurden, sind wahrscheinlich zwei Siedlungen in unmittelbarer Nähe entstanden. Das heutige Eisdorf und 3 km südlich entfernt die Siedlung Klein-Eisdorf. Klein-Eisdorf wurde 1241 durch die Mongolen zerstört, Baureste, die bei der Feldarbeit in diesem Gebiet immer wieder freigelegt wurden, zeugen von der alten Gründung.

Urkundlich wird Eisdorf zuerst im Jahre 1204 im Zusammenhang mit dem katholischen Kirchenbau erwähnt. Es heisst dort Villa Isacii. Nach der Bauurkunde muss der Bestand Eisdorfs schon 1204 gesichert gewesen sein. Es ist somit eine der ältesten Gemeinden der Zips. Weitere Urkunden aus den Jahren 1224, 1257 und 1258 waren zum Teil in der katholischen Kirche noch bis 1945 vorhanden.

Im Zusammenhang mit der grossen Besiedelung der Zips in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts muss angenommen werden, dass die ersten Eisdorfer Siedler aus der unteren Rheingegend stammen. 1259 erfolgte dann eine zweite Zuwanderung aus Thüringen, Bayern und Schlesien im Rahmen der weiteren Begründung deutscher Orte in der Zips. Eine weitere Theorie besagt, dass die ersten Eisdorfer Siedler vielleicht aus dem Eisacktal (Südtirol) stammen. König Andreas II. hatte Gertrud von Tirol zur Frau. An der Spitze ihres Gefolges, das ihr aus ihrer Heimat gefolgt war, stand Rutker von Matray, der von Andreas für seine treuen Dienste Gross-Lomnitz als Geschenk erhielt. Rutker siedelte das Gefolge in der Umgebung an. Einige Familiennamen und die Bezeichnung Eisdorf selbst (Eisdorf = Eisackdorf = Villa Isacii) scheinen diese Annahme zu bestätigen.

Auf den nachstehenden Bildern das Haus Nr. 120 mit "Japs Brünnchen", der älteste Teil Eisdorfs.

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Im Laufe der Geschichte ist Eisdorf weder von Kriegen noch von zerstörenden Naturerscheinungen verschont geblieben. Während der Mongolenstürme wurde Eisdorf zum Teil zerstört. Seine Bewohner flüchteten nach Klein-Eisdorf, das aber gänzlich zerstört wurde. Ein grosser Teil der Zipser Bevölkerung fand in dieser Zeit Zuflucht auf dem Lapis Refugii, dem Zufluchtsstein, der als steile Anhöhe inmitten weiter Wälder gelegen, befestigt wurde und dem mehrfachen Ansturm der Mongolen standhielt. Es kann angenommen werden, dass sich auch ein Teil der Eisdorfer Bevölkerung nach der Verwüstung von Klein-Eisdorf hierher zurückzog. Später kehrte die Bevölkerung, soweit sie die schwere Zeit überstanden hatte, in ihr Dorf zurück. Auch die Klein-Eisdorfer sind wahrscheinlich nach Eisdorf umgesiedelt.

Die Hussitenkriege sind an Eisdorf auch nicht spurlos vorübergegangen. Im Jahre 1433 wurde Kesmark von den Hussiten erobert. Wahrscheinlich hat ihre Lehre auch in Eisdorf Eingang gefunden, denn 1449 wurde urkundlich das Abendmahl in beiderlei Gestalt gegeben. An alten Eisdorfer Häusern fällt auf, dass das oberste Dachfenster in Kelchform gearbeitet ist. Es ist anzunehmen, dass es als Zeichen der Anhänglichkeit zur neuen Lehre dienen sollte, damit die durchziehenden Hussitenhorden die Häuser verschonten. 1542 war die ganze Gemeinde lutherisch. Am 9. 1. 1672 wurde dann im Rahmen der Gegenreformation den Protestanten die Kirche wieder abgenommen.

Noch viermal zog der Krieg im Laufe der Jahrhunderte durch Eisdorf. Am 5. November 1672 wurde die Gemeinde von deutschen Rittern geplündert. Am 17. Februar 1709 lagerten die Kurutzen mehrere Tage im Dorf, raubten, plünderten und schleppten Krankheiten ein. Im Mai 1709 plünderten die Truppen Rákoczis die Lehmhäuser, in denen die Bewohner ihre Wertgegenstände und Erntevorräte aufbewahrten. In den napoleonischen Kriegen hatte das Dorf mehrfach Einquartierungen, unter denen es schwer zu leiden hatte. Von da an blieb die Gemeinde von Kriegen verschont. Aber ihre Bewohner nahmen noch weiterhin teil am Freiheitskampf 1848, am 1. Weltkrieg und zuletzt auch am 2. Weltkrieg.

Eisdorf